06 marzo 2008

Detlef Pegel (DRM Forum) tutti i segreti del DRM+

Quella che segue è l'intervista di Digitalmagazin a Detlef Pagel, presidente del DRM Forum sul DRM+ e la sperimentazione attualmente in corso a Kaiserslautern. Naturalmente Herr Pagel è sicuro che il DRM+ avrà un grande successo, grazie a una flessibilità che consente di trasmettere in FM, fino a i 108 MHz, flussi digitali da 186 kilobit equivalenti per un totale di quattro programmi in multiplex (due stereo e due a qualità monofonica). Alcune risposte sono un po' evasive, specie quella sul mancato (finora) successo del DRM sulle onde corte. E non si fa nessun cenno al problema dei ricevitori. Mi sembra un po' macchinoso anche quello che Pagel dice a proposito di strategie di adozione. IL DRM+ non si può usare in Banda III, quindi la digitalizzazione deve partire necessariamente da quella banda col DAB, afferma il chairman del DRM Forum. Poi le autorità potranno riassegnare le frequenze lasciate libere in FM o magari allocare un segmento di questa banda al DRM+. Campa cavallo, quando saranno pronti il Wimax viaggerà a un gigabit al secondo...

Radio-Info
DRM+ ist ein eigenständiges digitales Sendesystem
05.03.2008

Die Digitalisierung des Radios ist nicht zuletzt durch den noch offenen Abschalt-Zeitpunkt ein Dauerthema der Branche. Gestern informierte Digitalmagazin im Interview über einen Feldtest zu HD Radio. Heute kommt mit Detlef Pagel der Chairman des DRM Forum zu Wort. Er berichtet über die Vorzüge von DRM und DRM+ sowie einen aktuellen Feldtest der neuen Systemvariante von Digital Radio Mondiale.

Digitalmagazin: Herr Pagel, im Wirrwarr der Radio-Kürzel tut zu Beginn ein wenig Aufklärung Not – was ist DRM und was DRM+, und welche Vorteile bzw. Nachteile haben die Systeme?

Pagel: DRM, Digital Radio Mondiale, das 1998 gegründete gleichnamige internationale Konsortium, entwickelte ein digitales Übertragungssystem für den AM-Bereich, also Lang-, Mittel- und Kurzwelle (bis 30 MHz), und führt dieses System weltweit ein. Derzeitig fokussieren sich die Entwicklungen auf DRM+, einem digitalen System für den FM- Bereich (UKW). DRM und DRM+ sind die beiden Systemvarianten der DRM-Familie. Sie unterscheiden sich im nutzbaren Frequenzbereich: DRM für den AM-Bereich und DRM+ für den FM-Bereich. DRM+ ist daher nicht als Nachfolger sondern als Erweiterung des DRM-Standards zu sehen.

Digitalmagazin: Was leistet DRM+? Und wie laufen die Feldversuche in Kaiserslautern und Hannover?

Pagel: DRM+ ist ein eigenständiges digitales Sendesystem und nicht verknüpft mit FM, baut somit auch nicht auf gewachsene FM-Strukturen auf, die dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vielfach die bessere frequenztechnische Ausstattung geben. In der digitalen Welt dürfen diese Nachteile für den privaten Hörfunk nicht weiter bestehen.

Als rasterkonformes System kann DRM+ in das FM-Band eingeplant werden. Im Vorfeld der Feldversuche in Hannover und Kaiserslautern sind seitens der Bundesnetzagentur, der Flugsicherung und den Betreibern von sicherheitsrelevanten Funkdiensten umfangreiche Verträglichkeitsuntersuchungen bezüglich möglicher Störungen durchgeführt worden. Am 21. November 2007 wurde der weltweit erste DRM+ Sender auf der Frequenz 95,2 MHz mit 18 Watt ERP in Betrieb genommen. Entwickelt und gefertigt wurde dieser Sender im Rahmen eines Modellversuchs der Niedersächsischen Landesmedienanstalt durch die Leibniz Universität Hannover. Primär diente dieser Versuch der Erprobung des Sendesystems und deren Bauteile sowie der Störuntersuchung im FM-Band. Seit dem 1. März 2008 findet ein weiterer Feldversuch an der Fachhochschule Kaiserslautern auf der Frequenz 87,6 MHz mit 30 Watt ERP statt. Der Focus liegt hierbei auf der Ermittlung der Störwirkung zu FM-Sendern, der notwendigen Empfangsfeldstärke in und außerhalb von Gebäuden, und es wird erstmalig ein Multiplex mit vier Audioprogrammen ausgesendet werden.

Digitalmagazin: Die Digitalisierung der Ultrakurzwelle wird aktuell auch mittels HD Radio getestet. Welche Vor- und Nachteile haben die beiden Systeme DRM+ bzw. HD Radio?

Pagel: HD Radio ist ein in den USA entwickeltes und auf den dortigen Markt angepasstes und eingeführtes digitales Sendesystem, das in Europa nicht standardisiert ist. HD Radio nutzt das Spektrum links und rechts neben dem FM-Träger zur Übertragung von bis zu drei digitalen Programmen mit 99 kbit/s bei einer Bandbreite des Gesamtsignals von ca. 400 kHz , konform mit der US-amerikanischen FCC-Maske. Die europäische Norm (ETSI) sieht die Aussendung eines solchen Signals nicht vor, HD Radio passt also nicht ohne weiteres in unsere FM-Landschaft. Darüber hinaus werden in den beiden zusätzlichen Trägern, die immer 23 dB (1/200 der Leistung) gegenüber dem FM-Träger abgesenkt sind, die gleichen Programme digital verbreitet. Dadurch entsteht zwar ein erhöhter Fehlerschutz des Sendesignals, jedoch benötigt HD Radio so rund das doppelte Spektrum wie DRM+ für die gleiche digitale Information. Durch die starre Verkopplung des analogen und digitalen Signals und durch die Leistungsreduzierung der digitalen Träger bietet HD Radio keine Möglichkeit, flexibel in die deutsche UKW-Landschaft eingeplant zu werden.

Digitalmagazin: DAB wird zurzeit heftig diskutiert. Hätte DRM+ das Potenzial, eine eventuell entstehende Bresche beim Digitalradio zu füllen?

Pagel: DRM+ kann in Frequenzbereichen bis 108 MHz genutzt werden, jedoch nicht im Band III. In Deutschland kann eine Digitalisierung sämtlicher Hörfunkprogramme im eng belegten FM-Bereich bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der analogen Aussendungen (Simulcast im FM-Band) nicht erfolgen. Die Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks kann daher im ersten Schritt nur im Band III mit dem Ausstrahlungsstandard „Eureka 147“ und der wirtschaftlichen Versorgung großer Flächen beginnen. Lokale und regionale Veranstalter und auch Programmanbieter mit Regionalfenstern werden im zweiten Schritt dabei sein, wenn im FM-Band DRM+ Sender den Betrieb aufnehmen können. Ein konsequenter Schritt bei der Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks wären Planungsansätze zur zukünftigen Freischaltung von Teilen des FM-Bereichs, um allen Programmanbietern die gleichen technischen Möglichkeiten wie z. B. Bildübertragung oder Zusatzinformationen zum Hörfunkprogramm zu ermöglichen. Wann das der Fall sein könnte, hängt möglicherweise von der Einführung des digitalen Hörfunks im Band III ab und wird bestimmt nicht schon morgen erfolgen können.

Digitalmagazin: Welche Datenrate leistet DRM/DRM+, welche Services können damit gewährleistet werden, welche Reichweiten mit welchen Senderleistungen erreichen Sie?
Pagel: DRM im AM-Bereich kann bei einer Bandbreite von 10 kHz bis zu rund 24 kbit/s übertragen. Somit bietet das digitale Übertragungssystem DRM für LW, MW und KW eine FM-ähnliche Audioübertragung. Weiterhin können über einen DRM-Multiplex bis zu vier sprachorientierte Programme wie Nachrichten etc. über spezielle Audiocoder mit sehr geringer Datenrate (3 bis 8 kbit/s) übertragen werden.

Mit der Bandbreite von 96 kHz kann DRM+ im FM-Band in einem Multiplex ein bis vier Programme, Audio, Video oder Daten übertragen. So z. B. zwei hochwertige Stereoprogramme mit je 64 kbit/s und zusätzlich zwei sprachorientierte Programme oder Datendienste mit je 24 kbit/s, insgesamt bis zu 186 kbit/s bei Nutzung des modernen Codierungsverfahrens MPEG-4 HE AAC. Neben einer störungsfreien Einplanung in das FM-Band durch flexible Anpassung der Sendeleistung und Sendefrequenz, kann DRM+ durch Variation der technischen Parameter wie Coderate auf die Anforderungen des jeweiligen Programmanbieter in Bezug auf Datenrate, und somit auch auf Reichweite, reagieren. Im Einführungszeitraum von DRM+ kann ein Multiplex auch von zwei Programmanbietern, die dann zusätzlich jeweils zwei digitale Programme verbreiten können, genutzt werden. Durch eine Alternativ-Frequenz-Umschaltung ist die automatische Umschaltung auf die DRM+ Frequenz, bei vorheriger Wahl der FM-Frequenz, möglich – der Programmanbieter „behält“ also seine bekannte FM-Frequenz. Eine Surround-Option und die Möglichkeit der Datenübertragung, wie z. B. der Nachrichtendienst Newsservice Journaline, sind im Standard vorgesehen. Zur Sendeleistung kann aus heutiger Sicht grob abgeschätzt werden, dass die DRM+ Leistung bei Übertragung der vollen Datenrate von 186 kbit/s gegenüber FM nur noch rund 10 Prozent bei gleicher Reichweite betragen braucht.

Digitalmagazin: Trotz Einstieg in den DRM-Regelbetrieb vor einigen Jahren lässt der breite Erfolg von DRM noch auf sich warten. Was sind die Gründe? Und wie wollen Sie eine kritische Masse an bezahlbaren Empfängern auf dem Markt schaffen?
Pagel: DRM wird von Programmanbietern wie Deutsche Welle, BBC, Voice of Russia etc. zur weltumspannenden Hörfunkversorgung über Kurzwelle sowie z. B. von Deutschlandradio, RTL Radio, Oldie Star Radio zur großflächigen Versorgung von Ländern über Lang- und Mittelwelle in hoher Klangqualität genutzt. Insgesamt werden derzeit über 700 Stunden Programm von 40 Rundfunkanstalten täglich über DRM weltweit ausgestrahlt.

DRM ist die einzige Möglichkeit, über einen terrestrischen Verbreitungsweg fremdsprachige Programme über Kurzwelle zu empfangen. DRM hier in Deutschland wendet sich also genau an diesen Hörerkreis. Bei DRM müssen wir aber weltweit denken. In vielen Staaten ist geplant DRM über Kurzwelle auch zur Verbreitung von lokalem Hörfunk oder gar zur länderweiten digitalen Versorgung einzusetzen. In Staaten, z. B. in denen derzeit Hörfunk nur analog über Mittel- oder Kurzwelle übertragen wird und nur einige wenige Programme ausreichen, ist digitales Radio nach Eureka 147 nicht das richtige System, sondern DRM oder DRM+. Aus dem Ausbau der Sendernetze in diesen Staaten könnten dann auch weitere Impulse für die Empfängerindustrie kommen, von denen wir hier in Deutschland profitieren.

Digitalmagazin: Vielen Dank für das Gespräch.

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